Tag 11 Stralsund – Kröslin
Nachdem Kathrin und der Rest der Familie losfuhren, machte ich ein wenig Klar Schiff und hoffte darauf, dass einer meiner beiden Stegnachbarn noch fahren würde.
Ich machte einen ausgedehnten Spaziergang durh die Stadt und vertilgte ein leckeres Fischbrötche
Als ich dann aus der Stadt zurückkam, konnte ich mit Freude feststellen, dass mein unmittelbarer Steuerbordnachbar weg war. Ich musste also die Gunst der Stunde nutzen, um das Boot an einen Außensteg zu bringen, da ich andernfalls hier nicht mehr rauskommen würde. Ich holte das Boot entsprechend an den Außensteg. Glücklicherweise stand eine Person am Steg, die meine Leine entgegennahm. Bei dem Wind wäre das anlegen ganz allein etwas schwer geworden.
Gegen 17.00 Uhr treffe ich Henry am Ozeanum.
17.45 in Stralsund bei Windstärke 5 abgelegt. Die Prognose für die kommenden Tage sieht allerdings noch schlechter aus. daher entschließen wir uns doch nich zu fahren. Wir laufen mit Windstärke 4/5 aus. Soweit alles gut. Die Wellen nimmt die Kalypso gut auf und bleibt ihrem Kurs treu. Sie ist in der Welle sehr gut handelbar und sehr gutmütig.
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Die Gorch Fock ist ein als Bark getakeltes Segelschulschiff, das 1933 bei Blohm & Voss für die Reichsmarine gebaut und nach dem Schriftsteller Gorch Fock benannt wurde. Von 1951 bis Anfang der 1990er Jahre fuhr das Schiff unter dem Namen Tovarishsh (russisch Товарищ, deutsch Genosse, deutsche Transkription Towarischtsch) in der sowjetischen Handelsmarine. Aktuell liegt das dem deutschen Verein „Tall-Ship Friends“ gehörende Schiff seit 2003 in Stralsund.
Die Gorch Fock ist das Typschiff einer Klasse von sechs Segelschulschiffen, zu der auch das 1958 gebaute gleichnamige Segelschulschiff der Deutschen Marine gehört. Zur Unterscheidung der Schiffe werden gelegentlich in Klammern die Baujahre, oder auch in Klammern eine 1 oder 2 angehängt, die aber nicht zum Schiffsnamen gehören. |
Tag 9 Marina Kröslin – Stralsund
Die Strecke nach Stralsund bringt wieder etwas Wind und Welle, die Schraube läuft aber nach wie vor perfekt. Nachdem wir in Stralsund angekommen sind geht es in die Stadt. In Stralsund kann man durchaus eine Woche oder länger im Hafen liegen.
Die Hansestadt Stralsund mit einer historischen und sehenswerten Altstadt verfügt neben Kirchen, Denkmälern und historischen Gebäuden auch Museen etc. Es gibt hier genügend hier zu sehen. Unmittelbar im Hafen liegt die „echte“ Gorch Fock, die zur Besichtigung bereitsteht. In unmittelbarer Nähe steht das Ozeaneum. Ebenso erwähnenswert erscheint mir das Deutsche Meeresmuseum.
Das Meeresmuseum ist ein Naturkunde-Museum in einer frühgotischen Klosterkirche. Wechselnde und ständige Ausstellungen werden durch eine einmalige Aquarienanlage ergänzt. Besucher der Stadt sollten dem größten Naturkundemuseum Norddeutschlands unbedingt einen Besuch abstatten.
Umfangreiche und moderne Ausstellungen informieren über Nutzung und Erforschung der Meere durch den Menschen und über das Leben im Meer. Die Geschichte der Fischerei in der DDR wird ebenfalls umfangreich dargestellt. In 45 Aquarien stellt sich eine Vielfalt heimsicher und tropischer Meerestiere dar.
Tag 8 Krumin – Marina Kröslin
Die Strecke nach Kröslin soll zunächst als längere Probefahrt dienen, sollte die Schraube nicht vernünftig laufen, habe ich in der Marina Kröslin mehr Unterstützung, da hier eine gesamte Werft vor Ort ist. Während der Fahrt läuft die Schraube grundsätzlich gut und rund. Bei 1400 U/Min läuft sie besser als bei nur 1200 U/Min.
Ein Top Hafen alles groß und übersichtlich. Viel Platz beim Anlegen. Dennoch nicht für jeden genügend Platz. Nachdem wir festlagen kam ein Segler, eine Bavaria 38 Cruiser. Die „Käte“. Eine reine Männermannschaft. Beim Anlegen saß der „Hans“ im Bugkorb und wollte offensichtlich auf den Steg springen beim Anlegen. Ob das gut geht, fragte ich mich kurz. Die Antwort bekam ich unverzüglich. NEIN!
Er sprang sehr beherzt und kam zwischen Bug und Steg ins Wasser. Er tauchte schnell wieder auf und bat darum ihm seine Brille abzunehmen. Ich zog ihn dann auf den Steg. Außer einer kleineren Schürfwunde am Handgelenk und vermutlich vieler blauer Flecken an den Oberschenkeln schien der „Hans“ keine Verletzungen zu haben. Hätte der Steuermann nicht sofort aufgestoppt, so wäre das Ganze sicher anders ausgegangen. Ich glaube es war sich keiner dieser gefährlichen Situation wirklich bewusst. Am wenigsten der Hans.
Am Abend noch nen Spaziergang an der Hafenpromenade und dann ins Bett.
Tag 7 Krumin (Naturhafen)
Gegen 13:30 kommt der Kran. Mit vereinten Kräften versuchen wir die Schraube von der Welle zu lösen. Aber vergeblich, sie bewegt sich keinen Millimeter. Schließlich greifen wir zu unkonventionellen Mitteln, Wir nehmen einen großen Schraubenschlüssel (Franzosen) und beginnen die Kanten der Schraube in die ursprüngliche Form zurückzubiegen. So kann ich wenigstens wieder nach Hause fahren ohne hier noch länger pausieren zu müssen.
Am Ende gelingt es. Die Schraube sieht gut aus und auch einer Probefahrt hält sie entsprechend stand. Mein ursprüngliches Vorhaben, noch rund Rügen zu fahren, wird nicht zuletzt aufgrund der verlorenen Tage nicht mehr zu schaffen sein. Schade. Aber das kann noch nachgeholt werden.
Tag 6 Krumin (Naturhafen)
Da wir uns mit unserer Situation abgefunden haben, hier nicht sofort wieder weiterfahren zu können, beginne ich zunächst mit einigen Abklärungen. Zunächst teile ich der Versicherung den Schaden mit. Dies ist völlig unproblematisch. Dann versuche ich auf eigene Faust die ein oder andere Firma zu kontaktieren, die sich mit Schiffsschrauben auskennt, zu kontaktieren.
Zahlreiche Firmen, die in elektronischen Telefonbüchern verzeichnet sind, habe ich versucht zu kontaktieren. Ernüchternd musste ich allerdings feststellen, dass keine der dort verzeichneten Firmen aktuell noch existent ist.
Die in ca. 10 Km Entfernung befindlichen Horn-Werft habe ich ebenfalls kontaktiert. Dort musste ich allerdings feststellen, dass hier überhaupt kein Interesse vorhanden war uns zu helfen oder gar eine Schraube zu verkaufen. Die Aussage dort war, na dann bauen Sie die Schraube mal ab und kommen damit bei uns vorbei. Wir kommen jedenfalls nicht zu Ihnen. Auch die Tatsache, dass die Schraube ggf. etwas schwer werden könnte wenn man sich zu Fuß auf den Weg zur Werft begeben würde, entgegnete man lediglich, dann schicken sie die doch mit der Post. So etwas haben wir noch nie erlebt in all den Jahren, die wir nun schon auf dem Wasser verbringen. Ohne Worte.
Nachdem der Taucher gegen 16 Uhr erscheint und erneut ansetzt, um die Schraube abzubauen, gibt er allerdings nach einigen Minuten auf. Die Schraube bewegt sich keinen Millimeter. Hätte mich allerdings auch gewundert. Aber der Taucher klang am Vortag so selbstsicher. Schade, jetzt also doch Plan B, der Kran.
Der Kran kann allerdings erst am kommenden Tag gegen 13.00 Uhr kommen.
Die Wartezeit hat uns Paul mit kleinen Auftritten Beatboxen etc. an Bord verkürzt. Das brachte uns auf völlig andere Gedanken und wir haben herzhaft lachen können.
Tag 5 Ueckermünde, Lagunenstadt – Krumin (Naturhafen)
Auch heute fuhren wir zwischen Windstärke 4 und 5 von Ueckermünde nach Krumin. Hier ist unser Ziel der Naturhafen in Krumin.
Die Anfahrt auf die Zecheriner Brücke | |
Die Reste der Zecheriner Brücke | |
Glücklicherweise ist die Durchfahrtshöhe aller Brücken im Bodden für uns ausreichend. | |
Bei der Einfahrt zum Naturhafen (private Betonnung) nehme ich allerdings die letzte kleine rote Tonne nicht wirklich war. Im Ergebnis habe ich eine kurze Grundberührung und einen heftigen Schlag am Ruder. Der Schlag ist so heftig, dass das – wie ich später feststelle, das Gestänge der hydraulischen Ruderanlage aus der Verschraubung löst und ich manövrierunfähig in den Hafen Krumin einlaufe. Nur mit Bug- und Heckstrahlruder erreiche ich den Steg.
Es stehen einige Personen auf dem Steg, die das Schauspiel anschauen, einer offensichtlich sehr besorgt. Nein, nicht aus Sorge um uns. Nein, nein, seine einzige Sorge gilt unserem Festmachen. denn wenn ich mein Boot nicht um einem Meter nach vorn verhole, kann er mit seiner am Steg angebauten Schüssel kein TV mehr empfangen. Das ist ein großes Problem. Ich liebe die Menschen, die ständig aus purem Egoismus Stege zu privaten Antennenhalterungen beanspruchen. Aber ich bin im Urlaub und ich will mich nicht ärgern. Ich ärgere mich ohnehin schon mehr als genug über meine eigene Dummheit.
Tag 4 Stettin – Ueckermünde, Lagunenstadt
Von der Marina Pogon geht es am folgenden 4. Tag nach Ueckermünde. Für den heutigen Tag wurde Wind bis zur Stärke von 5 vorhergesagt. Da wir bei Zeiten den Hafen Pogon verlassen, hoffen wir nicht allzu viel davon abzubekommen.
Schon bei Ausfahrt aus Stettin, wird uns ersichtlich, dass wir in Richtung Ostsee laufen, da die Schiffe, die uns entgegenkommen zunehmend größer werden.
Tag 3 Marina Oderberg – Stettin
Den folgenden 3. Tag beginnen wir mit der Schleusung durch die Schleuse Hohensaaten:
Nach einer kurzen Anmeldung über Funk und kommt neben der Anweisung den Warteplatz aufzusuchen ebenfalls die Klarmeldung, dass die Oder mit unserem Tiefgang für uns heute befahrbar ist. Was für ein Service.
Beachten sollte man in der Tat die jeweiligen Pegelstände für die Oder, andernfalls kann es auch schnell mal etwas flach werden. Für den Fall sollte man dann die Westoder bis zur Schwedter Querfahrt nehmen und von dort in die Oder wechseln, denn ab der Schwedter Querfahrt ist eine Tiefe von 2 m garantiert.
Allerdings kann es auch hier passieren, wie in den Tagen unserer Reise, dass in der Schwedter Querfahrt aufgrund von niedrigen Wasserständen (45 cm) nicht geschleust wird.
In Richtung Stettin schenkt die Oder uns einen Geschwindigkeitsbonus von ca. 5 km/h, in die Gegenrichtung bewirkt sie allerdings erhebliche Gegenströmung und damit auch einen höheren Kraftstoffverbrauch.
Grundsätzlich gilt, zumindest für mich: Hinweg Ostoder, Rückweg Westoder
Die nächste Entscheidung ist hinsichtlich der Durchfahrt durch Stettin zu treffen. Auch hier gibt es zwei Möglichkeiten:
Hier ist die niedrigste Brücke 3,40 HSW, das bedeutet für uns abbauen bis einschließlich der Fenster. Bequemer ist da für uns die
Eisenbahnbrücke Podjuchy (Podejuch):
Allerdings. Nur wenn diese auch öffnet. Hier kann ich mal mit meinen polnisch Kenntnissen ein wenig glänzen.
Nach Anruf der Brücke erfolgt die Bitte:
Prosze otworzyc most dla mnie
Nach ca. 15 Minuten Wartezeit öffnet sich die Brücke und wir können passieren. Verwirrt hat mich nur die Tatsache, dass der Schubverband trotz zwei roter Lichter bis unmittelbar an die Brücke fuhr und auch später trotz zweier roter Lichter bei geöffneter Brücke einfach durchfuhr. Hier scheinen offensichtlich in Polen andere Regeln zu gelten.
Kurz hinter der Brücke laufen wir dann die Marina Pogon an. Der Liegeplatz ist günstig, der Hafenmeister nett. Der Hafen aber sehr einfach ausgestattet. Das Duschen habe ich mir hier gespart.
Positiv zu vermerken ist der frei verfügbare WLAN. Duschen gegen Aufpreis so. Werden Schwerpunkte gesetzt.
Tag 2 Schleuse Schönwalde – Marina Oderberg
Um 05.30 sind wir aufgestanden und warten auf die erste Schleusung. Gemeinsam mit dem Segler passieren wir die Schleuse um 06.00 Uhr.
Eine reine Nebeltour am frühen Morgen
Erst gegen 10.30 verschiebt sich der Nebel zugunsten der Sonne.
An der Schleuse Lehnitz angekommen, haben wir aufgrund von kurzfristigen Wartungsarbeiten eine recht lange Wartezeit. Gleichzeit erfahren wir über Funk von einer Vollsperrung des Kanals vor dem Hebewerk Niederfinow. Marina Oderberg scheint zumindest für heute unerreichbar zu werden.
Ich entschließe mich dennoch für die Weiterfahrt. Am Ende werden wir dafür belohnt. Die bis 24.00 Uhr vorhergesagte Sperrung wurde aufgehoben und der Kanal ist wieder frei.
Hebewerk Niederfinow
Das am 21. März 1934 in Betrieb genommene Schiffshebewerk Niederfinow ist das älteste noch arbeitende Schiffshebewerk Deutschlands. Es liegt am östlichen Ende des Oder-Havel-Kanals in Niederfinow / Brandenburg und überwindet den Höhenunterschied von 36 Metern zwischen der Scheitelhaltung und der Oderhaltung der Bundeswasserstraße Havel-Oder-Wasserstraße, für die das Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde zuständig ist.Das Bauwerk ist ein geschütztes Industriedenkmal nach der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten. Im Dezember 2007 erhielt es die von der Bundesingenieurkammer erstmals verliehene Auszeichnung Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland. |
Gegen frühen Abend machen wir dann in der http://www.marina-oderberg.de/ fest. Das ist zumindest für größerre Boote, meiner Meinung nach die letzte Möglichkeit, um vor Stettin noch einen guten Liegeplatz und gutes Essen zu bekommen. Der Service hier ist gut. Familie Kelle sehr nett. Neben gutem Essen und frischen frischen Brötchen, wird auch ein Tankservice angeboten.
Das verdiente Abendessen
Und der anschließende Blick vom Achterdeck aufs Wasser
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